Die Reihe 280 der kkStB und SB/DV
Die 1906 für die kkStB gebaute Reihe 280 (1´E t4v) wurde nach Plänen von Karl Gölsdorf bei der Maschinenfabrik der StEG (Staatseisenbahn-Gesellschaft) gebaut. Auch sie war , wie die Reihe 170 eine sog. Gebirgsschnellzuglokomotive mit kleinem Kuppelraddurchmesser (1410 mm) und großer Leistung (1650 PSi). Besondere konstruktive Merkmale waren das Vierzylinder-Verbundtriebwerk, welches dem der Reihe 110 entsprach und der der damals größte Kessel auf dem europäischen Kontinent war. Zusätzlich war der Kessel mit einem Dampftrockner ausgestattet. Wie alle anderen Lokomotiven für den Arlberg erhielten sie eine Öl-Zusatzfeuerung um die Qualmentwicklung im Arlbergtunnel zu reduzieren, die eine große Vergiftungsgefahr für die Lokpersonale darstellte. Leider hatte die Lokomotive nur einen Achsdruck von 13,8 t. Das Problem der niedrigen Achsfahrmasse bestand auf vielen Strecken der k.u.k. Monarchie. Einerseits war es ein finanzielles Problem, da die Verstärkung der Trassen und Brücken große finanzielle Mittel erforderte, andererseits war das Militär dagegen. Einer der Gründe war, dass im Kriegsfall feindliche Mächte mit Maschinen höherer Achslast die Strecken der Monarchie nicht befahren konnten. Von der Reihe 280 wurden nur drei Lokomotiven an die kkStB abgeliefert. die Höchstgeschwindigkeit lag bei 70 km/h. Sie war in der Lage einen 300t schweren Zug mit 30 bis 34 km/h auf einer Steigung von 26 Promille zu ziehen. Man setzte die Maschinen ausschließlich auf der Arlbergstrecke ein. Ein Nachbau unterblieb, da der Dampftrockner sich nicht bewährte und ab 1909 die wesentlich leistungsfähigere Reihe 380 (1´E h4v) in größerer Stückzahl geliefert wurde. Nach 1918 verblieben die Loks bei den BBÖ, die den Dampftrockner entfernten und die Loks auf Heißdampf umbauten. In den Jahren 1929 bis 1931 schieden sie aus dem Betriebsdienst aus. Die k.k.priv.Südbahngesellschaft bestellte fünf Exemplare dieser Lokomotivtype die von Floridsdorf 1908 (zwei Stück) und 1911 (drei Stück) geliefert wurden. Sie wurden im Schnellzugdienst am Brenner eingesetzt und hatten die Bahnnummern 5001 bis 5005. Konstruktiv waren sie mit den kkStB Maschinen fast identisch, lediglich einige Details, wie z.B. die Dampfpfeife waren unterschiedlich. Ein Nachbau unterblieb auch bei der Südbahn, da ab 1912 die Eigenkonstruktion der Reihe 580 (1´E h2) zur Verfügung stand. Alle fünf Lokomotiven der Südbahn gingen 1918 an die FS, bei der sie die Bezeichnung Gruppe 478 erhielten. Nach 1945 gelangten noch zwei an die JDZ (Reihe 07, Nr. 07-016 und 017), nämlich die ehem. Bahnnummer 5001 und 5004. Von dieser Lokomotivreihe ist kein Exemplar der Nachwelt erhalten geblieben.
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